Ein Wochenende unter Lamas und Alpakas: ein tierisch schönes Airbnb mitten in Niedersachsen.
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Ein Wochenende unter Lamas und Alpakas: ein tierisch schönes Airbnb mitten in Niedersachsen.

Aktualisiert: 14. März


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Wenn die Nachbarn nicht mehr "Moin" rufen, sondern sich zur Begrüßung neugierig schnuppernd annähern und sich vor Freude im Gras wälzen, ist der Tausch „Land gegen Stadt" perfekt gelungen. Wir haben das Pfingst-Wochenende unter 24 super sympathischen Lamas und Alpakas verbracht und durften mitten auf ihrer Weide zwei Nächte in einem urigen Zirkuswagen verbringen. Schöner hätten wir uns die Feiertage nicht vorstellen können. Gastgeber, Tiere, Unterkunft – auf diesem Hof im kleinen Örtchen Strange haben wir ein kleines Paradies gefunden, in dem wirklich alle Lebewesen das Herz am richtigen Fleck haben.

Als wir aus Hamburg über Bremen bis nach Strange/Wehrbleck fuhren, überkam uns das Gefühl, unser Ausflug würde ins Wasser fallen. Es regnete in Strömen – so wie fast den ganzen Mai über. Zu meiner anfänglichen Neugierde auf das kleine Abenteuer mischte sich ein wenig die Angst, wir könnten das Wochenende auf dem Land nicht wie geplant auskosten. Doch nach zwei Stunden Anfahrt sahen wir sie. Mitten im Nichts tauchte eine Wiese voller Lamas und Alpakas auf – gemütlich grasend und so kuschelig aussehend wie große, plüschige Teddybären. Und spätesten als wir auf den Hof der Gastgeber Isolde und Oliver fuhren, waren alle wetterbedingten Zweifel wie ausgelöscht.

Die beiden Hof-Eigentümer bereiteten uns einen so herzlichen Empfang, als würden wir uns schon ewig kennen. Von Anfang an waren wir mittendrin im spannenden Hof-Geschehen.

Der schöne Bauernhof besteht aus einem Haupt- und Wohnhaus, einem Alpaka und Lama Stall, einem ehemaligen Schafstall und den umliegenden Weiden. Hier begegnen euch Katzen, Hunde, Gänse, Enten, Hühner und natürlich reichlich Lamas und Alpakas. So stellt man sich das Idyll auf dem Land doch vor, oder?

Nach einem ersten Rundgang durch das Haupthaus und über den Hof führte uns unser Weg endlich zum wunderschönen Zirkuswagen. Die Unterkunft ist mindestens genauso ein Highlight wie die tierischen Nachbarn. Oliver und Isolde haben den alten Wagen wunderschön eingerichtet: Eine alte Nähmaschine wurde liebevoll zum Esstisch umfunktioniert, das gemütliche Bett lässt sich problemlos für zwei Personen ausklappen, ein Ofen für kältere Tage steht bereit und im kleineren, etwas abgetrennten Raum befindet sich sogar ein Kühlschrank und eine Mikrowelle. Und wer von überall arbeiten kann, der wird sich ganz besonders über den kleinen Schreibtisch freuen: Home-Office im Alpaka-Paradies – na, wie wär`s?

Schon am ersten Abend erfuhren wir allerhand über die faszinierenden Tiere. Die erste Lektion: Die Tiere haben ein unglaublich gutes Zeitgefühl. Sie wissen ganz genau, dass es um 18 Uhr in ihren schönen Stall geht und dort besonders energiereiches Essen auf sie wartet. So konnten wir am ersten Abend gleich mit erleben, wie die Tiere voller Freude von der Weide in den Stall galoppierten. Und vom Essen abgelenkt, konnten wir uns auch das erste Mal etwas nähern. Dabei teilte Gastgeber Oliver netterweise sein Wissen mit uns und auch wir haben über die zwei Tage natürlich so einiges beobachten können bei unseren Nachbarn. Macht euch bereit für eine Runde geballtes Wissen über die wolligen Vierbeiner:


5 erstaunliche Fakten über Lamas und Alpakas:

  1. Sie kuscheln nicht! Die schlechte Nachricht zuerst: Obwohl sie so süß aussehen und man am liebsten stundenlang mit ihnen schmusen möchte, liegt das leider so gar nicht in ihrer Natur. Sie bleiben lieber auf Abstand und lassen sich nur ganz selten mal berühren. Aber das Gute: Schon vom Beobachten der Tiere bekommt man extrem gute Laune. Also alles halb so schlimm.

  2. Sie spucken nur Artgenossen an und schmollen dann 15 Minuten. Normal sozialisierte Lamas und Alpakas spucken uns Menschen in der Regel nie absichtlich an – natürlich kann bei einem Spuck-Angriff auf einen Artgenossen aber mal was in die falsche Richtung fliegen. Also Vorsicht! Wenn ein anderes Tier etwas abbekommt, hängen seine Lippen mindestens 15 Minuten vor Ekel herunter, so dass der Bespuckte dann eine Weile keine Nahrung zu sich nehmen kann. Wir konnten so ein bedröppeltes Lama einmal beobachten. Es sieht so ein bisschen wie ein Schulkind aus, das als Strafe in der Ecke stehen muss. Wir haben uns prächtig amüsiert. Mit diesen Tieren wird das Leben auf jeden Fall nie langweilig.

  3. Sie gebären in den meisten Fällen nur vormittags und bei Sonnenschein. Während unseres Aufenthalts war eine Alpaka-Dame gerade in glücklicher Erwartung und wir haben so die Daumen gedrückt, dass wir die Geburt live mitbekommen. Doch wir mussten lernen, dass die Tiere auch hier ziemlich besonders sind: Im Regelfall gebären sie nur vormittags und bei gutem Wetter. Dafür sind zwei Faktoren verantwortlich: Einerseits können sie ihre Jungtiere nicht wie andere Tiere mit der Zunge trocken lecken und sind deswegen dafür auf die Sonne angewiesen und andererseits wird es in den Anden – ihrem Herkunftsland – immer sehr früh kalt und durch die Höhenlage besteht sowieso ein enormer Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht, so dass sie für die Trocknung möglichst viel Tageszeit ausnutzen müssen. Ziemlich geschickt, oder?

  4. Sie lieben Katzen und Drohnen. Alpakas und Lamas sind erstaunlich neugierige Tiere, die unglaublich schnell dazulernen und sich an neue Umstände gewöhnen. Unsere Drohne wollten wir erst gar nicht fliegen lassen, um sie nicht zu verschrecken. Doch Oliver und Isolde ermutigten uns dazu, uns langsam heranzutasten – wohlwissend, dass ihre Herde sehr begeisterungsfähig ist. Und tatsächlich: Am ersten Tag wurde die Drohne noch etwas misstrauisch beäugt, am zweiten Tag konnten sie gar nicht nah genug herankommen und am dritten gehörte sie schon zum Weide-Inventar – wirklich beeindruckend. Und eine etwas traurige Erkenntnis: Katzen finden sie definitiv interessanter als uns Menschen. Sobald die Hofkatze die Koppel betrat, waren sie hin und weg und rannten auf sie zu. Wir wurden dagegen nur beachtet, wenn wir uns hingesetzt und hingelegt haben auf der Weide – das war ihnen anscheinend etwas suspekt.

  5. Sie haben ihre eigenen Toiletten. Natürlich benutzen Lamas und Alpakas keine echten Toiletten, aber sie definieren für sich feste Stellen auf der Weide, die nur für diesen Zweck genutzt werden. An diesen Stellen wird dann selbstverständlich auch kein Gras von ihnen verputzt, so dass die „Toiletten" für uns durch hohes Gras gekennzeichnet sind. Optimal beim Gang über die Weide!

Mit einem Lama oder Alpaka wäre ich wirklich gerne befreundet. Bei keinem der 24 Tiere haben wir je irgendwelche boshaften Züge wahrgenommen. Sie sind sensibel, feinfühlig, sehr aufmerksam und unglaublich gutmütig. Selbst bei den wirklich großen Lamas konnten wir uns bedenkenlos auf die Weide legen und wussten, sie würden uns genauso respektieren wie wir sie. Ein wirklich tolles Miteinander.

Und sie stellen sich sogar farblich sortiert für ein Gruppenbild auf. Nur ein Lama fand anscheinend seinen Hintern fotogener als die Vorderseite.

Und falls ihr euch jetzt fragt: Und was geht in Wehrbleck noch so? Nichts – und das ist auch gut so. Jedenfalls war es für uns auf diese Weise die perfekte Auszeit vom Stadtleben. Wer trotzdem mal den Hof verlassen möchte, findet eine herrliche Heide- und Moorlandschaft zum Spazieren und Fahrradfahren vor. Die umliegenden Dörfer bieten außerdem auch ein paar urige Gasthäuser zum Einkehren an. Aber ihr merkt schon: Bei diesem Ausflug steht eher die Ruhe und das tierische Miteinander im Vordergrund.


Übrigens: Wenn euch das Airbnb nicht reicht und ihr die Zeit noch intensiver mit den Lamas und Alpakas verbringen möchtet, könnt ihr bei Isolde und Oliver auch Alpaka und Lama Events buchen wie zum Beispiel einen intensiven Wochenendkurs mit theoretischen und praktischen Elementen oder eine Wanderung mit den Tieren. Auf Anfrage könnt ihr auch die Verpflegung mit buchen. Stöbert doch mal auf ihrer Seite und gestaltet euch euer ganz individuelles Lama und Alpaka Wochenende.

Egal für welche Variante ihr euch entscheidet, eure 25 (mittlerweile ist das Baby da) außergewöhnlichen Nachbarn und die unglaublich gastfreundlichen Besitzer Oliver und Isolde werden euch eine wunderschöne Auszeit bereiten. Macht euch bereit für eine tierisch schönes und entspanntes Wochenende!


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