Grömitz: ein perfekter Wintertag an der Ostsee.
Aktualisiert: 25. Juli 2021
----- enthält unbezahlte Werbung -----
Ich kenne Grömitz im Sommer mit fantastischem Strandwetter und im Herbst und Frühling mit diesen wundervollen Tagen, an denen man erst einen langen Spaziergang am Meer macht und sich dann zu Hause einkuschelt oder sich bei einem ausgiebigen Sauna-Abend wieder aufwärmt. Aber so einen Wintertag wie an diesem Februartag habe ich noch nie erlebt.
Ich bin noch immer ganz verzaubert von dieser wundervollen Winterwelt an der Ostsee. Ellenlange Eiszapfen, vereiste Wege, ein Schneestrand wie aus dem Bilderbuch und ein fantastischer blauer Himmel wie es sich für das Ostseebad an der Sonnenseite gehört.

Wie immer haben wir fast direkt an der Seebrücke geparkt, am Parkplatz an der Seestraße. Von dort aus ist es nur einen Katzensprung bis zum Seebrückenvorplatz. Dick eingepackt stapften wir Richtung Seebrücke. Ich hatte schon vorher die zahlreichen Bilder von den gigantischen Eiszapfen gesehen. Das sollte bei uns in Schleswig-Holstein sein? Ich konnte es nicht wirklich glauben, bis ich selber die fast 400 Meter lange Brücke entlang ging und nicht aufhören konnte zu staunen.



Ich glaube, ich habe noch nie so lange für den Weg vom Vorplatz zur Tauchgondel gebraucht. Jeder Seebrücken-Abschnitt hielt neue Überraschungen bereit und jedes kleine Winterwunder wurde natürlich mit der Kamera eingefangen. Immer wieder fielen dicke Eisbrocken, die den immer wärmer werdenden Sonnenstrahlen nicht standhalten konnten, lautstark in die Ostsee.
Begleitet von diesen ungewöhnlichen Wintergeräuschen kamen wir schließlich an der Tauchgondel an, die mit ihrem bizarren Aussehen perfekt in diese fantastische Welt reinpasste. Wenn die Tauchgondel wieder öffnet, könnt ihr damit bis zu 4 Meter unter der Wasseroberfläche die Bewohner der Ostsee kennenlernen. Während der Fahrt erhält man zahlreiche Infos über den Lebensraum Ostsee und kann sich ganz entspannt zurücklehnen. Diese besonderen Tauchgondeln findet ihr übrigens auch in Sellin, Zingst und Zinnowitz an den wunderschönen Seebrücken.

Mit dem Blick auf die Grömitzer Promenade wärmten wir uns noch kurz mit dem mitgebrachten Tee auf und setzten unseren Weg am Strand Richtung Yachthafen fort. Aber keine Sorge: Wer nichts dabei hat, kann sich in Grömitz auch während der Corona-Zeit den Bauch vollschlagen. Kaffee, Tee, heißer Kakao, Fischbrötchen, Currywurst, Pommes und vieles mehr gibt es hier auf die Hand an der drei Kilometer langen Promenade. Bis 18 Uhr herrscht an der Promenade auch Maskenpflicht und eine strikte Abstandsregelung, so dass trotz der Essensausgabe für die Sicherheit der Küstenkinder gesorgt ist.



Wir bummelten am Schneestrand entlang, beobachteten die Möwen und die Menschen, die bei diesem Winterspektakel ähnlich wie wir aufzublühen schienen. Als wir am Yachthafen ankamen, begann sich die Sonne schon allmählich vom Tag zu verabschieden und die Eisfläche, die den gesamten Hafen überzog, wurde wie der Himmel in Pastellfarben getaucht. Wunderschön!
Wegen der dicken Eisdecke können in diesem Winter nur noch die Schiffe der Seenotrettung im Yachthafen liegen. So kann sich die HANS HACKMACK von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) jedenfalls mal vollkommen entspannen nach ihren Einsätzen. Es lohnt sich übrigens sehr, mal einen Blick hinter die DGzRS und ihre wertvolle Arbeit zu werfen. Schaut doch mal hier vorbei und erkundet den prachtvollen Seenotrettungskreuzer.
Und im Frühling gesellen sich dann wieder zahlreiche bunte Segelschiffe dazu, die ihr mit einem Fischbrötchen in der Hand von der Erlebnispromenade des Yachthafens beim Wippen in den Wellen beobachten könnt.


Der Yachthafen ist längst nicht das Ende von Grömitz. Im Gegenteil: Wer den Yachthafen durchquert, den erwartet noch mehr wunderbare Natur: die Grömitzer Steilküste. Anders als am Strand kann man hier auch mal die Einsamkeit und die Stille der Natur in vollen Zügen genießen. Der Weg führt euch sogar auf einem ca. 10 Kilometer langen Wanderweg bis ins nächste schöne Ostseebad Pelzerhaken. Vielleicht der nächste Ausflug am ersten warmen Frühlingstag?
Auf eurem Weg solltet ihr auch unbedingt einen Abstecher zum Grömitzer Bilderrahmen oberhalb des Yachthafens machen. Eine kleine Treppe am Yachthafen führt euch direkt zu einem Küstenwäldchen und direkt davor findet ihr den Bilderrahmen mit der leuchtenden Grömitz-Sonne, der den Ausblick auf den Yachthafen perfekt einrahmt. Mehr Grömitz-Gefühl geht nicht!


Hätte ich meinen Tag anders gestaltet, wenn es Corona nicht gegeben hätte? Ganz ehrlich: Mir hat es wirklich an nichts gefehlt. Ich habe die spektakuläre Natur in vollen Zügen genossen und hätte diesen Wintertag an der Ostsee immer genauso wieder gestaltet. Aber natürlich hätte ich den Tagestrip liebend gerne zu einem ausgedehnten Wochenendausflug verlängert. Keine Frage! Also das nächste Mal bekommt ihr garantiert einen Hoteltipp und die ein oder andere Restaurant-Empfehlung mitgeliefert. Darauf freue ich mich schon und ich hoffe, ihr euch auch.