Auf einen Glühwein nach Sankt Peter-Ording.
Aktualisiert: 30. Dez. 2020
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Lust auf ein bisschen Klönschnack am Meer? Dann macht euch am besten auch ein heißes Getränk und macht mit mir einen kleinen, virtuellen Abstecher an die Nordsee. Bevor es los geht, noch eine kleine Anmerkung vorab: Dieser Beitrag ist weniger als konkrete Ortsempfehlung gedacht. Er soll vielmehr ein Gefühl für die schönen Möglichkeiten geben, die es trotz des erneuten Lockdowns direkt vor unserer Tür in der Natur gibt. Wie zum Beispiel eine Glühweinwanderung am Strand, am See oder einfach direkt vor eurer Tür. Unser schöner Norden hält so viele Orte bereit, die uns auch in diesen Tagen durchatmen lassen. Lasst uns das Beste daraus machen.

Das Wichtigste an diesem kleinen Ausflug war definitiv die neue Thermosflasche. Das stand schnell fest. In ihr sollte ein leckerer Kinderpunsch Platz finden und uns an diesem kalten Dezembertag aufwärmen.
Am frühen Samstagmorgen duftete schon unsere ganze Küche noch dem leckeren Getränk und meine Tasche quoll vor lauter Picknick-Leckereien über. Der Tag hatte das wunderschöne Hamburger Grau angenommen und auch für die Nordsee war kein Sonnenstrahl angesagt.
Ganz im Gegenteil: Es sollte vielleicht sogar ein paar erste Schneeflocken geben. Aber an diesem Tag hätte ich wahrscheinlich jedes Wetter fantastisch gefunden – Hauptsache das Meer war noch da.
Am meisten freute ich mich auf die Stille, die nur durch das Meeresrauschen durchbrochen wird. Die klare Luft, die Kälte auf der Haut und den Kinderpunsch in der Hand. Einfach mal rauskommen. Dort, wo man fast keinem Menschen über den Weg läuft.
Fast zwei Stunden haben wir von Hamburg nach SPO gebraucht und jede Minute Anfahrt hat sich gelohnt. Zu dieser Jahreszeit ist der große Parkplatz direkt auf dem Strand leider nicht geöffnet, aber hinter dem Deich in der Nähe des Beach Motels und der Zweiten Heimat befindet sich ein weiterer Parkplatz, der nur einen Katzensprung vom Strand entfernt ist.
Kaum war die Autotür geöffnet, sprang mir der erste von vielen fröhlichen Strandhunden entgegen. Ich konnte ihn sehr gut verstehen. Diese Aufregung, wenn man das Meer schon riechen und hören, aber noch nicht sehen kann, überkam mich ebenso wie ihn in diesem Moment.
Mit den Picknick-Sachen auf dem Rücken stapften wir in Richtung Strand. Wirklich jedes Mal aufs Neue bin ich von der Weite der Nordsee fasziniert. Durch die Ebbe wirkte der Strand im Moment unserer Ankunft noch riesiger. Die urigen Pfahlbauten schienen meilenweit entfernt. Diese Weite verströmt ein unglaubliches Gefühl der Freiheit. Finder ihr nicht auch?
Obwohl es eisig kalt war, schlenderten wir fast drei Stunden über den Strand. Manchmal war das gar nicht so einfach, denn die Priele wuchsen mit dem langsam zurückkehrenden Wasser immer mehr und versperrten uns den ein oder anderen Weg. Wir hatten uns schon ganz am Anfang einen der Pfahlbauten als geschützten Picknick-Platz ausgesucht und so nahmen wir auch einen längeren Umweg in Kauf, die die Priele uns beschert hatten. Gute Gummistiefel wären hier Gold wert gewesen. Man lernt ja bekanntlich nie aus.
Als wir schon ganz durchgefroren waren, setzten wir uns auf eine der wenigen trockenen Treppenstufen und zückten unser Wundermittel zum Erwecken der Lebensgeister. Ich hatte es mir so schön vorgestellt, mit dem Kinderpunsch in der Hand auf den so typischen Pfahlbauten ins weite Meer zu schauen. Und das war es auch!
Wohlig warm genossen wir dankbar diesen schönen Tag. Wir tauten sogar so weit wieder auf, dass wir uns auf dem Rückweg kurzerhand einfach in den Sand setzten und noch einmal auf den Ausflug anstießen. Wie komisch das wohl für den ein oder anderen ausgesehen haben mag. Aber für uns war es der beste Moment.
Für den Rückweg wollten wir etwas Abwechslung in unseren Spaziergang bringen und entschieden uns für einen kleinen Wanderweg durch die Dünen, der gleichzeitig ein 1,8 km langer Naturerlebnispfad ist.

Wer also noch etwas auf seinem Spaziergang lernen möchte, kann dem ausgeschilderten Pfad folgen und bei jeder Info-Tafel etwas über den Nationalpark Wattenmeer erfahren. Bei uns fing es leider schon an zu dämmern und so mussten wir etwas schnelleren Schrittes zum Auto zurückkehren.
Aber sobald es wieder möglich ist, werde ich ein bisschen mehr Zeit für diesen schönen Ort mitbringen und in einer der gemütlichen Unterkünfte direkt am Deich einkehren. Denn dann liegt einem das Meer wirklich zu Füßen – für stundenlange Strandspaziergänge.