Schifferstadt Lauenburg: Gassenzauber an der Elbe.
Aktualisiert: 25. Juli 2021
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Es ist der erste richtig warme Tag im Jahr. Und das im Februar. Vor zwei Wochen habe ich beim Ausflug nach Grömitz noch mehrere Schichten tragen müssen und jetzt reicht fast schon ein T-Shirt. Unglaublich! Genauso unterschiedlich wie das Wetter an den beiden Ausflugstagen sind auch die Orte. Heute geht es nicht an die weite Ostsee, sondern die Elbe runter raus aus Hamburg bis zur südlichsten Stadt Schleswig-Holsteins: Lauenburg an der Elbe.
Ehrlich gesagt, wusste ich nicht so ganz, was ich von der Stadt erwarten sollte. Klein, niedlich, direkt am Wasser und vollgepackt mit Historie – so war mein Wissensstand. Aber würde mich diese kleine Stadt wirklich in ihren Bann ziehen?

Wir parken oberhalb der Altstadt nahe des Fürstengartens und schlendern die Fährtreppe runter bis zur Elbstraße. Schon bei diesem Ausblick über die kleine Stadt und die Elbe merke ich langsam, was die Menschen an dieser alten Schifferstadt so begeistert: Sobald man in die kleinen Gassen eintaucht, wird man vom lauenburgischen Gassenzauber ummantelt. Von der Neustadt kommend, wirkt dieser Teil wie eine Reise in die Vergangenheit. Alles ist unglaublich niedlich, wunderschön verziert und in jeder Straße steckt so viel Leben.

Stattlich begrüßt uns das weiße Postamt, als wir die steile Treppe herunterkommen. Rechts oder links? Vor lauter schöner Gassen wissen wir gar nicht, welche es zuerst sein soll. Wir entscheiden uns für den Gang nach links Zum Alten Fischerhaus. Eine exzellente Wahl, wie sich herausstellt, denn so nehmen unsere Essenspläne schon zu Tagesbeginn Gestalt an. Das historische Fachwerkhaus mit Restaurant und Hotel darf zur Zeit natürlich auch nicht öffnen, aber es gibt einen schmackhaften Außer-Haus-Service, der sich sehen lassen kann. Direkt an diesem Restaurant führt sogar ein Weg bis hinunter zur Elbe – hier wollen wir später unser Fischbrötchen verputzen. Der Plan steht, aber zuerst wollen wir noch ein bisschen was sehen von Lauenburg. Wir sind jetzt so richtig neugierig geworden.


Für uns geht es ein Stück zurück am Postamt vorbei, immer die kuschelige Elbstraße entlang. Sie ist die älteste Straße Lauenburgs und das spürt man auch bei jedem Blick auf die zahlreichen Fachwerkhäuser. Hinter der nächsten Ecke erwartet uns der berühmte Lauenburger Rufer, ein Denkmal für die Lauenburger Schiffer und deren harte Arbeit. Der Elbschiffer begrüßt ankommende Schiffe am Stadtanleger oder wünscht ihnen eine gute Fahrt.
Besonders oft muss der Schiffer wohl den Raddampfer Kaiser-Wilhelm anbrüllen, denn der älteste noch fahrende, kohlebefeuerte Schaufelraddampfer in Deutschland legt hier von April bis September an und bietet Fahrten nach Bleckede, Geesthacht und Hitzacker an. Schade, dass es noch nicht so weit ist. Aber wir werden mit nicht enden wollendem Gassenzauber reichlich entschädigt. An verschiedenen Stellen kann man noch an den Hochwasserpegel ablesen, wie hoch das Wasser im Verlauf der Jahre stand. Einen winzigen Vorgeschmack darauf bekommen wir heute auch: Der Weg direkt an der Elbe ist vollständig überflutet und so bleibt uns nur ein vorsichtiger Blick um die Ecke, bevor es wieder zurück auf die Elbstraße geht.
Wir schlendern weiter und versuchen unser Glück noch einmal, direkt an die Elbe zu kommen. Am 50er-Jahre Café Petticoat biegen wir ab. Hier kann man sich auch in diesen Zeiten ein Käffchen und ein Stück selbst gemachten Kuchen mitnehmen und sich beim Schlemmen faul an die Elbe setzen und den Pötten bei der Arbeit zuschauen. Bei diesen sommerlichen Temperaturen hat bei uns heute aber das Eis gewonnen.

Ab hier sind die Wege wieder wasserfrei und so setzen wir unseren Weg an der Elbe fort. Hier führt übrigens auch der schöne Elberadweg lang. Ich stelle es mir einfach herrlich vor, hier entlang zu radeln und setze diese Aktivität schon mal gedanklich auf meine Liste.
An der Gaststätte Bootshaus wagen wir den Aufstieg weg von der Elbe ab in die Wohnsiedlungen, um Lauenburg noch mal von oben zu bewundern. Auf unserem Weg entdecken wir auch noch ein kleines Freibad mit einigen Rutschen, die wirklich nach Sommerspaß aussehen. Das kleine Lauenburg hat erstaunlich viel zu bieten. Und dabei haben wir heute noch bei weitem noch nicht alles gesehen, wie zum Beispiel das Schifffahrtsmuseum, die Hitzler-Werft oder den Schlossturm.


Aber für uns neigt sich der Tag dem Ende zu und wir haben ordentlich Hunger bekommen. Der perfekte Zeitpunkt, um unseren Fischbrötchen-Plan vom Anfang nun endlich umsetzen.
Ich hoffe, ihr seid jetzt auch auf den Geschmack gekommen und plant schon euren kleinen Ausflug ins schöne Lauenburg an der Elbe. Am Ende des Artikel findet ihr noch eine kleiner To-do-Liste für Lauenburg, damit ihr perfekt vorbereitet seid für euren nächsten herrlichen Ausflug. Ganz viel Spaß dabei!
Kleine Gute-Laune-Liste für Lauenburg:

Genug Zeit mitbringen, um die schönen Gassen ausgiebig zu bewundern.
Die älteste Straße Lauenburgs, die Elbstraße, entlang schlendern.
Ein Fischbrötchen beim Alten Fischerhaus kaufen und an der Elbe sitzend genießen.
Das Schiffahrtsmuseum und den Lauenburger Rufer besuchen.
Den Schlossturm erklimmen und den Blick über die Elbe genießen.
Eine Führung in der Hitzler-Werft machen.
Mit dem alten Raddampfer Kaiser-Wilhelm fahren.
Die vielen Hochwasserspiegel entdecken.
Sich im Café Petticoat mit einem Kaffee und einem großen Stück Kuchen stärken.
In all den kleinen, individuellen Läden stöbern.
Und wenn ihr noch mehr Zeit habt:
Den Elberadweg Richtung Hamburg entlangfahren.
Einen Abstecher ins schöne Lüneburg machen. Bis in die schöne Altstadt sind es nur 30 Minuten Fahrt. Und es lohnt sich sehr!
Und ganz wichtig: Den Tag in vollen Zügen genießen!
