Lüneburger Heide: 5 Tipps für eine Auszeit im LilaLand
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Lüneburger Heide: 5 Tipps für eine Auszeit im LilaLand

Zugegebenermaßen ist das LilaLand gerade gar nicht mal ganz so lila. Eher so gar nicht. Aber darum soll es hier auch gar nicht gehen. Denn viele von euch kennen die Lüneburger Heide sicher nur aufgrund ihrer wunderschönen Blüte. Diese erscheint so ausgeprägt aber nur einmal im Jahr – etwa von August bis September. Und was ist die anderen 10 Monate in der Heide so los? Ganz schön viel. Ich liefere euch 5 Gründe, warum ihr auch abseits der Blütezeit in die Lüneburger Heide düsen solltet.


1. Die wilde Hilde: mit dem Bulli auf Sightseeingtour

Dass der Tourismus der Lüneburger Heide immer jünger wird, zeigt dieses wunderbare, neue Konzept. Zugegebenermaßen sind die Hauptakteure alles andere als jung: 50 Jahre und mehr haben die Bullis Hilde, Karl, Frieda und Oskar auf dem Buckel. Und auch wenn sie laut knattern und teilweise verdächtig nach Benzin riechen, bringen sie frischen Wind in die Heide.

In der Lüneburger Heide war ich schon oft, aber so habe ich dieses wunderbare Fleckchen Erde noch nie entdecken dürfen. An einem grauen Sonntagmorgen im Oktober ging es für uns mir der farbenfrohen Hilde auf die Heidschnucken-Tour der Heide Bullis.

Etwas über eine Stunde dauerte die Fahrt mit dem Auto von Hamburg nach Undeloh – einem gemütlichen Heideort, von dem aus die Heide Bullis Fahrt aufnehmen. Schon bei der Durchfahrt entdeckten wir so viele gemütliche Restaurant und Cafés, dass unser Entschluss feststand: Nach der Bulli-Tour sollte die Entdeckungstour in Undeloh weitergehen.


Auf dem Parkplatz wartend hörten wir den T2 Bulli Hilde schon von Weitem. Knatternd, aber mit ganz viel Stolz, charismatisch und farbenfroh bog die alte Dame um die Ecke. Hach ja, schon da hatte Hilde mein Herz erobert. Bei der Begrüßung durch unsere nette Fahrerin erfuhren wir, dass alle vier Bullis nach den Großeltern der Gründer, Antje und Arne Soetebier, benannt wurden. Und genauso familiär und mit ganz viel Herz geht es auch auf den Fahrten zu. Mit zwei weiteren Gästen starteten wir von Undeloh aus unsere 2,5 stündige Tour der ganz besonderen Art.

Bulli Hilde versprüht eine unglaubliche Gemütlichkeit. Eingekuschelt in die weichen Sitze konnte ich die Umgebung endlich mal ganz bewusst wahrnehmen. Oft fahre ich selber und verpasse dadurch die schönsten Überraschungen. Aber nicht mit Hilde. Hilde fuhr uns quer durch die Heide und ließ sich auch von den vielen Überholmanövern der anderen Autofahrer nicht stressen. In die geschützten Waldwege durften wir mit Hilde nicht, aber das war auch gar nicht nötig. Einmal hielten wir mitten in der Heide und konnten einer Heidschnucken-Herde beim Grasen zuschauen. Leider kamen die süßen Heide-Schafe uns nicht besuchen, aber genau dafür habe ich später noch einen Tipp für euch. Auch den Heidegarten besuchten wir mit Hilde. Hierhin lohnt sich definitiv auch ein gesonderter Ausflug, weswegen ich euch den lilafarbenen Garten auch noch einmal unten extra aufgelistet habe.


Außerdem hielten wir an einer alten Kirche und bekamen reichlich Infos über die architektonischen Besonderheiten. Ich bin immer noch beeindruckt, wie viel unsere Fahrerin über die Heide wusste. Wir erfuhren, wo sich Europas kleinste Privat-Gin-Destillerie befindet und dass es in der so heimeligen Lüneburger Heide sogar einen Lost Place gibt. Eins kann ich euch versprechen: Nach dieser Tour wollt ihr ganz bestimmt noch ganz viel mehr von der Lüneburger Heide sehen. Hier gibt es so unendlich viel zu sehen.


Danke Hilde, für die Entschleunigung und die wundervollen Eindrücke und Ideen an diesem Tag!


2. Dorfidyll Undeloh: Zeitreise in die Gemütlichkeit

Ich habe es eingangs bereits geschrieben: Das Heidedorf Undeloh hat uns schon beim Durchfahren fasziniert. An jeder Ecke sieht man hier diese kleinen süßen Häuschen wie zum Beispiel die Teestube in ihrem herbstlichen Gewand. Historische Gebäude, Fachwerkhöfe und riesige Eichen machen das kleine Dörfchen urgemütlich und absolut sehenswert. Hier kann man bei einem kleinen Spaziergang so einiges entdecken, gut essen und im Heide-Erlebnis-Zentrum sogar ganz viel dazulernen.


Zudem ist Undeloh auch perfekt gelegen: inmitten des Naturschutzgebietes von vielen zusammenhängenden Heideflächen umgeben und direkt am Heidschnuckenweg. Von hier aus ist das beliebte Heidedorf Wilsede mit dem Museum Dat Ole Hus und der Wilseder Berg sehr gut zu erreichen.

Neben Wandern ist übrigens auch die Kutsche ein beliebtes Fortbewegungsmittel in der Heide. An jeder Ecke sahen wir an diesem Tag die großen, starken Pferde, die unsere kleine Zeitreise in die Gemütlichkeit abzurunden schienen.


Natürlich gibt es neben Undeloh noch viele weitere Heidedörfer, die es zu entdecken lohnt. Hier findet ihr eine Liste all der schönen Orte in der Lüneburger Heide.


3. 1.001 Heidschnucken: Heidschnuckenaustrieb in Höpen

Wer sich genau wie ich in die süßen Heidschnucken verguckt hat, wird diesen Teil der Aktivitäten lieben. Nahe Schneverdingen auf der Heidefläche Höpen könnt ihr von Ostern bis Oktober täglich um 10:30 Uhr und um 17:00 Uhr den Aus- und Eintrieb der Heidschnucken miterleben.


Man kann es sich – ohne es erlebt zu haben – vielleicht gar nicht vorstellen, aber so ein Heidschnucken-Event kann ganz schön aufregend sein. Wie es sich für die Stars der Heide gehört, ließen sie uns bei unserem Ausflug auf sich warten. Um halb sechs hatten sich an jenem Tag schon um die 20 wartende Menschen vor dem Stall versammelt. Vorher hätte ich auch nicht gedacht, dass es so spannend sein könnte, auf eine Schafsherde zu warten. Um halb sechs dann ertönten endlich die herrischen Rufe des Schäfers und ein paar Sekunden später trabten die ersten Heidschnucken zwischen den Bäumen hervor. Die Heidschnucken-Traube wurde immer größer, kam dichter und wurde nur Dank der Hunde zusammengehalten. Ein wirklich schönes Schauspiel. Allein deswegen lohnt sich schon ein Ausflug hierher. Ich war auf jeden Fall im siebten Heidschnucken-Himmel.


Ich kann es euch sehr empfehlen, den Landschaftspflegern der Heide einmal so nah zu kommen und sie sozusagen bei der Arbeit zu bewundern. Denn ohne ihre täglichen Runden würde die Lüneburger Heide gar nicht so schön blühen. Wusstet ihr das? Sie halten die Heide dauerhaft schön kurz und sorgen so für den Erhalt der riesigen Naturschutzfläche. Nicht schlecht, oder?


4. Zum Aufblühen: ein Spaziergang zum Heidegarten

Vom farbenfrohen Heidegarten habt ihr schon beim Abschnitt über die Bulli-Tour gelesen. Wem überhaupt nicht nach Laufen zu Mute ist, der kann wie wir bei der Bulli-Tour direkt am Heidegarten parken. Als ich das erste Mal – unabhängig von der Bulli-Tour – dort war, haben wir den Besuch mit einem richtig schönen Spaziergang verbunden. Ausgangspunkt war der eben schon beschriebene Parkplatz am Heide-Kiosk innerhalb der Heidefläche Höpen. Der Heidegarten lässt sich also richtig gut mit dem kleinen Heidschnucken-Event verbinden.

Von dem Parkplatz in Höpen aus kann man eine entspannte Runde zur kleinen Freilichtbühne und hin zum Heidegarten gehen. Das beste am Heidegarten: Hier hat man immer Glück. Denn eine von den 200 Heide-Sorten blüht immer. Also selbst wenn gerade nicht August oder Anfang September ist, hier könnt ihr die Heide trotzdem strahlen sehen.

Auch ein kleiner Hochsitz steht bereit und bietet einen fantastischen Ausblick über die ca. 200.000 Pflanzen. Die kleinen Info-Tafeln neben den Beeten geben euch Aufschluss über Namen und Blütezeit der Heideart. Ehrlich gesagt: Aus dem Baumarkt kannte ich nur eine – höchstens zwei – Heidearten. Ich habe also definitiv etwas dazugelernt und war sehr beeindruckt.

Was ich auch dank der Bulli-Tour erfahren habe: Im alten, urigen Schafstall direkt am Heidegarten zieht bald ein neues Café ein, das den alten Charme des Gebäudes in neuer Funktion wieder aufleben lassen soll. Ein sehr guter Grund für den nächsten Ausflug dorthin. Ich bin gespannt!


5. Elphi in Sicht: auf dem Baumwipfelpfad unterwegs

Wer sich die riesige Fläche der Lüneburger Heide vor Augen führen will, sollte den Baumwipfelpfad Heide Himmel erklimmen. Von dem 40 Meter hohen Turm aus kann man sogar den Hamburger Hafen, die Elphi und den Fernsehturm entdecken. Was ist das bloß für ein eine schöne Ecke, in der ich leben darf, dachte ich mitten auf dem Turm mit dem Wind in den Haaren und der schönen Welt vor mir. Ich fand es richtig spannend, nach und nach die Gebäude in der Ferne zu entdecken.

Doch der Baumwipfelpfad kann mehr als einen schönen Ausblick bieten: Entlang des 700 Meter langen Pfades durch die Kiefern- und Fichtenwälder können die Besucher an verschiedenen Stationen allerhand über die Lüneburger Heide erfahren. Hier wurde sich wirklich viel Mühe gegeben: Fast jede Station ist interaktiv gestaltet, so dass auch die Kleinen unter uns Spaß beim Aufdecken der Informationen haben. Es dreht sich alles um die Natur, um ihren Erhalt und die Tierwelt in der Lüneburger Heide. Auch über die Wölfe, die wieder vermehrt in der Heide leben, gibt es Spannendes zu entdecken. Wer diesen Pfad durch die Kiefern- und Fichtenwälder aufmerksam beschreitet, wird in luftiger Höhe zum Heide-Experten.

Wie ihr seht, hat die oft noch unterschätzte Lüneburger Heide wirklich viel zu bieten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das faszinierende Naturschutzgebiet zu entdecken. Lasst es euch nicht nehmen und erkundet dieses schöne Fleckchen Erde nahe Hamburg auf eure ganz eigene Weise. Mit dem Bulli, bei einer Wanderung oder Kutschfahrt, auf dem Baumwipfelpfad oder inmitten von Heidschnucken – ihr habt die Wahl. Und beschränkt euch nicht auf die blühenden Monate August und September, denn im Herzen blüht die Heide immer – ganz bestimmt.



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