11 Städte, 11 Manufakturen
Wie lernt man eine Stadt am besten kennen? Nach unserer elftägigen Städtereise durch Schleswig-Holstein haben wir auf diese Frage einige spannende Antworten für euch sammeln können. Jeweils für einen Tag sind wir in die Geschichte und Gegenwart der Städte eingetaucht, haben wunderbare Menschen kennengelernt, ihr Handwerk und ihre Leidenschaft miterleben dürfen und uns so ein Gesamtbild von den Orten gemacht.
Reist mit uns durch das schöne Bundesland zwischen den Meeren und entdeckt die Städte und ihre Besonderheiten mit uns. 11 Städte, 11 ganz besondere Manufakturen und viele wunderbare Eindrücke erwarten euch in diesem und weiteren drei Artikeln.
Wir starten mit einem wahren Leckerbissen! Denn bekannt sind die folgenden Städte Flensburg, Bad Segeberg und Glückstadt für ihren Rum, den Kalkberg Kaffee und Matjes. Also lasst euch den Artikel schmecken!
FLENSBURG hyggelige Rumstadt mit skandinavischem Flair
Diese Stadt nahe der dänischen Grenze ist einfach traumhaft schön. Wir haben Flensburg gleich auf drei ganz unterschiedliche Weisen erkunden dürfen: bei einer Stadtführung, auf einer Fördetour mit der MS Viking und in der Rum Manufaktur Johannsen.
Stadtführung durch Flensburg
Eine Stadtführung durch Flensburg können wir wirklich jedem empfehlen. Nach diesen 1,5 Stunden haben wir den Ort gleich ganz anders wahrgenommen. Wir sind durch die kuscheligen historischen Hinterhöfe geschlendert, haben dabei ganz viel über ihre Entstehungsgeschichte erfahren und die deutsch-dänische Geschichte näher kennengelernt.
Wir sind die wunderschöne Rote Straße mit ihren individuellen Läden entlanggegangen und wurden auf viele kleine Details hingewiesen, wie zum Beispiel die an die Wände gemalten Katzen. Die „Katzen-Künstlerin" erstellt ihre Werke nur in der Nacht und ist daher bisher unentdeckt geblieben. Wer genau hinguckt, wird merken, dass sich die Gestaltung der Katzen oft der Umgebung anpasst. All das hätten wir ohne unseren netten Stadtführer wahrscheinlich nie bemerkt.
Wir haben außerdem den Museumshafen, den Oluf-Samson-Gang und Teile des Kapitänsweges gemeinsam erkundet. Wer Flensburg auch mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten möchte, der kann sich hier über die Stadtführungen informieren. Es lohnt sich wirklich sehr.
Flensburger Rumhaus Johannsen
Geendet hat unsere spannende Tour am traditionellen Flensburger Rumhaus Johannsen. Denn Rum gehört zu Flensburg wie der schöne Hafen. Johannsen gibt es bereits seit 1878 und seit 1912 hat das Traditionsunternehmen seinen Sitz in der alten Marienburg in Flensburg. Das Rumhaus ist damit der älteste noch aktive Vertreter der Flensburger Rumtradition. Das und ganz viel über den Herstellungsprozess, die Rum-Geschichte und die unterschiedlichen Sorten lernten wir bei einer sehr sympathischen Führung durch das Rumhaus – natürlich darf dabei auch jeder mal kosten. Hier könnt ihr euch zu einer der beliebten Führungen anmelden.
Bei Johannsen habt ihr die Wahl zwischen Rum, Rum-Verschnitt, Aquavit, Spirituosen und Likören. All das könnt ihr auch in der Hökerei in dem süßen Fachwerkhaus vor der Marienburg anschauen und erwerben.
Schifffahrt mit der MS Viking nach Glücksburg
Nach dieser interessanten Rum-Reise ging es für uns noch auf die MS Viking von Flensburg bis nach Glücksburg. Es war der perfekte Abschluss dieses wunderbaren Tages. Mit einer heißen Schokolade in der Hand schipperten wir am schönen Museumshafen vorbei, immer weiter die Flensburger Innenförde entlang, über die dänische Grenze und an den Ochseninseln vorbei bis zur Anlegestelle an der Seebrücke in Sandwig am Kurstrand von Glücksburg. Wenn ihr viel Zeit habt, könnt ihr hier aussteigen und Glücksburg mit seinem schönen Wasserschloss besichtigen und dann später gemütlich zurückfahren. Was für ein schöner Ausflug!
Hoteltipp: Hotel Hafen Flensburg
Übrigens haben wir auch in einem ganz wundervollen Hotel direkt am Wasser übernachtet, das ich euch nicht vorenthalten möchte: das Hotel Hafen Flensburg. Diese fantastische Unterkunft hat unsere Zeit in Flensburg perfekt abgerundet.
BAD SEGEBERG Rückzugsort für Fledermäuse und Kaffee-Liebhaber
Die meisten kennen Bad Segeberg wegen der Karl-May-Spiele und das war's dann auch schon. Ganz genauso ging es uns bis vor Kurzem auch noch. Während der Städtereise hat sich das zum Glück geändert, denn in dieser Stadt in Schleswig-Holstein gibt es ganz schön viel zu entdecken. Zum Beispiel die wundervolle Welt der Fledermäuse.
Erlebnisausstellung Noctalis: Welt der Fledermäuse
Die Erlebnisausstellung Noctalis ist für Klein und Groß ein echtes Abenteuer, da sie zum größten Teil interaktiv gestaltet ist.
Mit einer Taschenlampe bewaffnet haben wir die vier, zumeist dunklen, Etagen der Ausstellung erkundet. Wir konnten simulierte Herzschläge von schlafenden Fledermäusen ertasten, uns durch dunkle Höhlen einen Weg bahnen, spielerisch die verblüffenden Fähigkeiten der Fledermäuse entdecken und die skurrilsten Portraits von Fledermäusen in einer Galerie anschauen. Und das beschreibt nur ansatzweise, was ihr bei Noctalis alles machen könnt. Eine so interaktive Ausstellung habe ich noch nie gesehen. Und natürlich dürfen hier auch echte Fledermäuse nicht fehlen. Im sogenannten Noctarium leben über einhundert tropische Fledermäuse, denen ihr dabei zusehen könnt, wie sie genüsslich ihre Bananen verspeisen. Viele weitere Tierarten gibt es im Ausstellungsteil Jäger und Gejagte, wo wir alles über die Nahrungskette der Fledermaus lernen durften.
Das Highlight aber ist definitiv Foxi, der Flughund. Wenn sie aus ihrem Gehege geholt wird und gemächlich auf ihrem Pfleger herumkrabbelt, kann keiner mehr weggucken. Wir waren auf jeden Fall ganz aus dem Häuschen, als wir Foxi kennenlernten.
Traumhafter Blick vom Kalkberg
Nachdem wir uns schweren Herzens von Foxi getrennt haben, ging es für uns zum wohl bekanntesten Teil Bad Segebergs: dem Kalkberg. Von April bis Ende September kann man auch die Kalkberghöhlen besuchen - das größte Winterquartier für Fledermäuse in Europa.
Da der November schon begonnen hatte, ging es für uns nicht in, sondern auf den Kalkberg. Und es war ganz wunderbar! Der Blick auf die Stadt und die umliegenden Wälder und Seen ist atemberaubend schön. Eine klare Empfehlung für euren nächsten Ausflug nach Bad Segeberg.
Kaffeerösterei Kalkberg Kaffee
Passend zur Nachmittagszeit fuhren wir nach der kleinen Bergbesteigung zur Kaffeerösterei Kalkberg Kaffee. Hier hat uns nicht nur der Kaffee überzeugt, sondern auch die unglaublich sympathischen Betreiber. Zu Beginn gab's selbstverständlich erst mal ... Kaffee! Und der katapultierte uns schon in den siebten Kaffee-Himmel. Ein Genuss!
Das Besondere am Röstverfahren vom Kalkberg Kaffee ist das schonende und im Vergleich zur industriellen Herstellung lange traditionelle Trommelröstverfahren, in dem die Bohne das volle Aroma entwickeln kann. In dem Raum hinter dem kleinen, gemütlichen Laden konnten wir all das miterleben und die wunderbaren Gerüche aufsaugen.
Die lange Röstdauer der Arabica-Bohnen hat noch einen weiteren sehr positiven Effekt: Die Chlorogensäuren, die den Magen reizen können, werden bestmöglich abgebaut, so dass dieser Kaffee ganz besonders verträglich ist. Insgesamt 21 Kaffeesorten aus den besten Anbaugebieten der Welt werden in der kleinen Rösterei angeboten. Und das schmeckt man auch!
Außerdem haben wir in dem süßen Laden viele weitere spannende Produkte entdeckt: Kaffee-Bier, Kaffee-Salz oder -öl, leckeren Kaffee-Likör u. v. m.. Es sollen auch nach und nach noch weitere Produkte in die Kaffeerösterei einziehen, wie zum Beispiel Produkte, die aus Kaffeesatz hergestellt werden. Davon gibt es bereits Brillengestelle, Trikots, Skateboards etc.. Wieder was dazugelernt!
Es lohnt sich also sehr, bei der Kalkberg Kaffeerösterei mal vorbeizuschauen und ein bisschen zu stöbern. Was für ein schöner Tag!
GLÜCKSTADT
Köstliche Originale und kuschelige Gassen an der Elbe
Hoteltipp: das Brückenhaus
In Glückstadt haben wir uns ja schon sehr lange verguckt. Die kleine Stadt mit dem süßen Hafen und den kuscheligen Gassen ist einfach immer einen Besuch wert. Ein neu dazugewonnener Liebling aber ist dieses wunderbare Hotel: das Brückenhaus. Es liegt direkt am kleinen Hafen, hat wunderbar urige, mit Balken durchzogene Zimmer und ein fantastisches, sehr individuelles Frühstück. Wir haben uns hier unglaublich wohl gefühlt und wären gerne ein paar Wochen geblieben.
Glückstädter Original: Plotz Matjes
Das Hotel ist außerdem der perfekte Ausgangspunkt für Unternehmungen in Glückstadt. Unser erster Stopp an diesem Novembertag führte uns zu einem echten Original: dem Glückstädter Matjes.
Bei Plotz Matjes wird der „original Glückstädter Matjes“ schon seit über 25 Jahren nach altem, traditionellen Rezept hergestellt. Begonnen hat diese Tradition der Heringsloggerei schon seit 1893. Auf unserer Führung durch die Produktion erfuhren wir, dass der Matjes damals noch als Arme-Leute-Essen galt, sich dann aber nach und nach zu einer kulinarischen Spezialität entwickelt hat, die heutzutage auf keiner Speisekarte der Glückstädter Restaurants fehlen darf. Das Besondere an der Herstellung ist die natürliche Reifung und die aufwändige Handfiletierung – bei Plotz Matjes wird alles noch per Hand gemacht.
In einem kleinen Verkaufsladen direkt auf dem Produktionshof könnt ihr euch mit dem Original und vielen weiteren kulinarische Besonderheiten eindecken.
Stadtführung durch Glückstadt
Ein weiteres Highlight erwartete uns nach dem Mittagessen: eine Stadtführung durch das niedliche Glückstadt. Und auch hier waren wir wieder verblüfft, wie viel man selber beim einfachen Gehen durch die Straßen so übersieht. Schon an der Hafenzeile entdeckten wir dank unserem Stadtführer ganz viele neue architektonische Highlights und Hinweise auf die ganz besondere Geschichte Glückstadts.
Wusstest ihr zu Beispiel, dass Glückstadt gar nicht wie andere Städte natürlich gewachsen ist, sondern vom König Christian IV. akribisch geplant wurde? In dieser Geschichte begründet sich auch der Name der Stadt, der vom König ganz bewusst gewählt wurde: „Dat schall glücken und dat mutt glücken, un dann schall se ok Glückstadt heten“. Diesen Traum von seiner perfekten Stadt konnten wir auf unserer Tour am Hafen entlang, durch die kleinen Gassen und bis zum schönen Marktplatz immer wieder entdecken.
Falls ihr auch mehr über über Glückstadt erfahren möchtet, findet ihr hier eine abwechslungsreiche Auswahl an Stadtführungen. Es war wirklich richtig unterhaltsam!
Noch mehr über die Manufakturen und Städte in Schleswig-Holstein erfahrt ihr übrigens hier. Ich hoffe, der Artikel hat euch eine Städtereise durch Schleswig-Holstein schmackhaft gemacht. Es gibt unglaublich viel zu entdecken in diesem schönen Bundesland!
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH entstanden und enthält bezahlte Werbung.
Dieser wunderbare Artikel mach Lust auf Nachahmung. Glückstadt und Segeberg kommen definitiv auf die Liste.👍👍👍