Zwischen Watt und Wellness: Winterauszeit in Büsum an der Nordsee.
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Zwischen Watt und Wellness: Winterauszeit in Büsum an der Nordsee.

Aktualisiert: 29. Dez. 2021

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Kann man sich am Meer jemals satt sehen? Ich denke nicht. Ich stehe am Hotelfenster und blicke auf die wunderschöne Nordsee direkt vor mir. Nur die Strandpromenade liegt zwischen mir und dieser wunderbaren Weite. Es ist Ebbe und einige Watt-Liebhaber haben die freie Fläche bereits erobert. Was sie wohl heute so alles entdecken?

Bei dem Blick nach draußen beschließen wir: Eine Wattwanderung möchten wir auch unbedingt an diesem verlängerten Wochenende unternehmen. Und noch so viel mehr. Auf dem Weg zum Hotel konnten wir schon einen Blick auf ein Plakat mit den unterschiedlichsten Schifffahrtsangeboten erhaschen und die Innenstadt sah beim Vorbeigehen auch so niedlich aus. Auch den Wellness-Bereich des Hotels wollen wir unbedingt kennenlernen. Vier Tage und so viele Pläne. Ich habe schon jetzt das Gefühl, dass Büsum schon längst nicht mehr so alt ist, wie dem Ort oft noch nachgesagt wird.


Lighthouse Hotel & Spa

 

Ein Grund dafür ist sicherlich auch unsere moderne Unterkunft mit dieser perfekten Lage: das Lighthouse Hotel & Spa. Das Hotel ist eine wahre Augenweide: von innen und außen.

Schon beim ersten Schritt in den Eingangsbereich ist mir klar: Hier werden wir uns rundum wohlfühlen. Der maritime Boutique Hotel Stil heißt uns im Foyer willkommen und begleitet uns bis in den dritten Stock in unser fabelhaftes Zimmer. An diesem Freitag zeigt sich die Oktobersonne von ihrer besten Seite und wirft wunderbare Muster an die Wände und Möbel unseres Zimmers.

Schon früher habe ich diesen Moment immer ganz besonders genossen, wenn man ein Hotelzimmer oder eine Ferienwohnung das erste Mal betritt. Es ist etwas ganz Besonderes und immer schwingt eine leichte Aufregung mit. Jede Ecke wird inspiziert und in meinem Fall auch fotografisch festgehalten. Es ist einfach zu schön hier, um es nicht zu fotografieren.

Die Bademäntel liegen schon für unseren ersten Sauna-Gang bereit, aber bevor wir es uns so richtig gemütlich machen, wollen wir noch einmal die frische Nordseeluft genießen. Da der Weg links herum Richtung Hafen an der Durchfahrt für die Schiffe für Spaziergänger schnell ein jähes Ende findet, gehen wir dem markanten Hochhaus entgegen.


Ausflugsziel: Familienlagune

 

Unser Ziel: die Familienlagune Watt’n Insel. Besonders im Sommer scheint hier in der angelegten Dünenlandschaft einiges los zu sein. Beachvolleyball, Fußball, Wassersport, Spielplätze, Trampoline oder Strandkörbe zum Entspannen – hier ist für jeden etwas dabei. Jetzt Ende Oktober ist die Familienlagune eher eine Spaziermeile und genau das habe ich gebraucht. Einfach entspannen, runterkommen, das Meer beobachten und sich treiben lassen.

Am Seebrückenkopf der Lagune halten wir einen Moment inne und begutachten die vielen Sturmflut-Ereignisse auf der Tafel. Entlang der Promenade findet man immer mal wieder Info-Tafeln, die einen fast im Vorbeigehen mit viel Wissen versorgen. Was für eine schöner, abwechslungsreicher Spaziergang.

Camping am Deich

 

Auf dem Weg um die Lagune herum entdecken wir auf dem Rückweg noch einen Wohnmobil-Stellplatz. Der Platz von Camping Nordsee liegt direkt hinter dem Deich und hat damit die perfekte Lage als Ausgangspunkt für Ausflüge. Ab dem 01.04.2022 startet der Campingplatz in die nächste Saison – für alle Camper unter euch vielleicht ein heißer Tipp fürs nächste Jahr.

Wellness-Auszeit

 

Nach dem ausgiebigen Spaziergang runden wir unseren ersten Tag am Meer mit einem kleinen Stadtbummel ab, inklusive Stärkung. Und danach geht es endlich in die Sauna. Der Wellness-Bereich vom Lighthouse Hotel & Spa ist zwar klein, aber super fein: zwei Ruheräume, ein großer Whirlpool sowie drei Saunen warten auf euch. Eingepackt in eure Bademäntel könnt ihr mit dem Fahrstuhl einfach auf die Spa-Ebene fahren und es euch gut gehen lassen. Herrlich!

Wattwanderung

 

So ausgeruht und entspannt folgt am nächsten Tag gleich noch ein Highlight, auf das wir aufgeregt hingefiebert haben: die Wattwanderung. So einige von euch mögen jetzt denken: Ebbe und Flut kenne ich, Wattwurm kenne ich, watt soll es da mehr zu entdecken geben? Eine ganze Menge kann ich euch jetzt nach diesem Erlebnis sagen. Auch ein paar Wochen danach bin ich immer noch so dankbar, dass wir bei dieser außerordentlich sympathischen Führung von der Schutzstation Wattenmeer mitgemacht haben.


Hier sind meine Top 3 Fakten von meiner allerersten Wattwanderung:

  1. Mein Lieblings-Fakt zuerst: Es gibt sogenannte Surfer-Schnecken – und die sind so cool, wie der Name klingt. Na gut, eigentlich steckt dahinter die gemeine Wattschnecke. Aber sie ist nicht nur die kleinste und häufigste Schnecke, sondern auch die schnellste. Ganze 7 km/h bringt sie auf ihren Schnecken-Tacho. Für diese Raserei heftet sie sich bei auflaufendem Wasser mit einem „Schleimfloß" an die Oberflächenhaut des Wassers und nimmt bei Flut ordentlich Fahrt auf. So kann sie sich kilometerweit treiben lassen. Ich bin immer noch beeindruckt! Ziemlich cool, oder?

  2. Wir alle kennen Möwen und lieben oder hassen sie. Letzteres besonders, wenn sie uns die Pommes wegschnappen. Aber wusstet ihr, dass Möwen einen sogenannten Muskelmagen besitzen? Dadurch können sie kleinere Muscheln einfach verschlucken. Durch Reiben und Mahlen der den Magen umschließenden Muskelringe werden die Muscheln geknackt und zerkleinert. Danach werden die Einzelteile dann einfach wieder ausgeschieden. Wenn man darauf achtet, sieht man diese Muschel-Splitter überall am Strand. Endlich weiß ich, woher sie kommen.

  3. Die dritte Erkenntnis ist wohl die wichtigste. In einem kleinen Experiment während unserer Wattwanderung ist mir bewusst geworden, wie gefährlich Seenebel ohne Kompass wirklich ist. Die Aufgabe: Mit geschlossenen Augen im Watt 100 Schritte geradeaus gehen. Klingt leicht, ist aber total schwer. Ich versage dabei auf ganzer Linie, habe ich festgestellt. Statt geradeaus zu gehen, bin ich unglaublich weit nach links abgedriftet und habe mich – ohne es zu merken – sehr weit von der Gruppe entfernt. Anscheinend ist mein rechtes Bein sehr viel stärker als das linke Bein, so dass ich bei echtem Seenebel einfach im Kreis gelaufen wäre und nie das Land erreicht hätte. Man kann es nicht zu oft sagen: Seid vorsichtig im Watt und macht am besten gleich eine geführte Wattwanderung mit. Da lernt ihr auch viel mehr als auf einer einsamen Mission.

Und wenn euch das jetzt nicht überzeugt hat, lasst euch selber bei einer Wattwanderung alles zeigen. Dann seid ihr bestimmt auch ganz hin und weg von unserer schönen, faszinierenden Natur. Es lohnt sich!

Schiffsausflüge ab Büsum

 

Falls ihr die Nordsee nicht nur zu Fuß entdecken wollt, könnt ihr übrigens auch mit dem Schiff so einige Ausflüge unternehmen. Von der Fahrt zu den Seehundbänken über eine Sunset-Tour inklusive Grillabend bis hin zu einem Tagesausflug nach Helgoland. Letzteres steht auch schon länger auf meiner Liste und ich kann es kaum erwarten, diese schöne Insel zu erkunden.

Stadtbummel durch Büsum

 

Natürlich muss es nicht gleich aufs weite Meer gehen, um etwas zu erleben. Die Büsumer Innenstadt kann mit vielen gemütlichen Gassen und einem herrlich maritimen Flair punkten. Mit einem Punsch in der Hand lassen sich die kleinen individuellen Läden um diese Jahreszeit am besten durchstöbern. Und irgendwie findet sich dann ja doch immer ein kleines Mitbringsel, das es mit nach Hause schafft und die Erinnerung an diesen wundervollen Urlaub an der Nordsee wieder von Neuem aufleben lässt.

Restaurant-Empfehlungen

 

Wer shoppt, der braucht auch eine Stärkung. Ganz klar! Davon gibt es in Büsum zum Glück reichlich. Natürlich konnten wir uns in den vier Tagen nicht durch alle Restaurants schlemmen, aber diese drei hier kann ich euch ans Herz legen:

  1. Wiebkes Blaubeerpfannkuchen ist ein Genuss und für die Nachmittagszeit der perfekte Stopp.

  2. Zur alten Post: Hier erwartet euch ein uriges Ambiente und leckeres Essen. Am Wochenende solltet ihr am besten reservieren und einen Tisch im alten Teil des Hauses erfragen. Wir saßen leider im neuen Bereich, der leider nicht ganz so viel Charme besitzt.

  3. Im Restaurant am Park könnt ihr von mittags bis abends deftig schlemmen oder aber auch am Nachmittag klassisch Kaffee und Kuchen genießen.

Ihr merkt schon: In Büsum lohnt sich auch ein längerer Aufenthalt. Wir haben an unserem verlängerten Wochenende bei Weitem nicht alles gesehen und gemacht. Es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Wir müssen also definitiv wiederkommen. Und dann schaffen wir es vielleicht auch, in all diesen gemütlichen Ecken des Hotels Platz zu nehmen. Mit einem Buch in der Hand, dem Rauschen der Nordsee in den Ohren und Büsum im Herzen.




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